Christiane Steitz

Kalender 2024

2023

FARBENFREUnDE - Ausstellung 2023

2023

ROLLEN LOS

2023
© Alex Simonov 2023

ROLLEN LOS, mobile Installation
60 ROLLEN LOSe mit 60 Papierschnitten nach 60 Original-Frauen.
Gibt es das große LOS? Darf es eine ROLLE mehr sein? Gefüllte ROLLE, erfüllende ROLLE. ROLLE rückwärts, ROLLE vorwärts. Was ist der Tauschwert einer ROLLE?
Die mobile Installation mit den ROLLEN LOSen ermöglichte intensive Begegnungen, gute Gespräche und natürlich Tauschaktionen.
Wer an einen ROLLEN LOS interessiert war, ging ein Risiko ein, da zwar jedes ROLLEN LOS einen Papierschnitt einer Frau enthielt, man aber nicht wußte, welche Frauenfigur bearbeitet war.
Für das ROLLEN LOS konnte man Papiergeld geben, oder Tauschangebote machen. Ein Haarschnitt, eine Klavierstunde, ein Nachmittag mit Skizzenbuch im Café führen die Begegnungen weiter.

Zudem verbinden mich eingetauschte Kunstwerke nun mit KollegInnen. Die Arbeiten sind zum Teil der Aktion geworden; sie bleiben in meinem Umfeld, wo sie meinen Alltag begleiten, mich stärken und erfreuen.
Die Objekte aus den Handtaschen und Haushalten habe ich als sehr persönlichen Bezug erlebt und verbinde sie mit viel Offenheit, Herzlichkeit und manche auch mit besonderen Geschichten.

Bei der Öffnung der ROLLEN LOSe hatten manche Frauen das Gefühl, diese Rolle sei genau für sie gemacht, andere waren einfach neugierig auf Informationen über die dargestellte Frau und einige fremdelten mit der Rolle. Ich danke allen, die sich auf dieses Risiko eingelassen haben und wünsche ihnen zufriedene Erinnerungen an die Tauschaktionen.
Ein Rückblick auf den Kunstsommer Wiesbaden

SOLWODI - Rückkehr in Würde. Chancen für ein selbstbestimmtes Leben

2022 - 2023

Mittwoch, 21. Juni, 12.30 Uhr
Landtag Rheinland-Pfalz
Platz der Mainzer Republik 1, 55116 Mainz

Zum 30jährigen Bestehen des Solwodi-Rückkehrprogramms wurden exemplarische Biografien künstlerisch bearbeitet. Meine Arbeit bezieht sich auf Jennifer aus Kenia.

Jennifer hofft auf eine bessere Zukunft, geht dafür Risiken ein, erlebt extreme Krisen und findet immer wieder Verbündete. An meiner Technik Papierschnitt mag ich die Zartheit und die Beiläufigkeit des Materials. Da ich keine Vorstellung von Jennifers Aussehen erzeugen möchte, gestalte ich ihren Lebensweg. In diesem Lebensweg scheinen alle Stationen Durchgangsstationen zu sein. Das möchte ich in dem Titel VIA andeuten.
Ich zeichne sternförmige Bewegungen zu den Personen, die ihr wichtig sind. Es gibt zwei Zentren, Kenia und Deutschland, die durch große Wege verbunden sind. Es gibt Abstürze und zögernde Aufwärtsbewegungen.

Wenn ich aus der Zeichnung in einen Papierschnitt forme, entsteht ein lineares Netz, das sehr durchlässig ist, sich biegt und plastische Qualitäten bekommt. In der losen, senkrechten Aufhängung suche ich nach einer Gestaltung, die die Verletzlichkeit betont. Das Objekt kann nun an Wege erinnern, aber auch an Wachstum, eine Pflanze, an Blutkreislauf oder eine Hülle. Die Färbung von Vorder- und Rückseite verstärkt die Plastizität des Objekts und stellt einen Bezug zu unterschiedlichen Emotionen her.

Ich freue mich, dass ich mit einer Arbeit dabei bin.
Schon jetzt sind die Exponate auf Facebook und Instagram zu sehen
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Von der Schönheit des Gummibaums

2022 Darf man Zimmerpflanzen schneiden?

Zimmerpflanzen sind fester Bestandteil unserer Wohn-Kultur. Sie sind durch Seefahrt und Kolonialismus zu uns gekommen. Zuerst kamen sie natürlich nicht direkt zu uns, sondern in die geräumigen Gewächshäuser der Adeligen. Als im 19. Jhd. die Bürger zu Geld kamen, ihre Wohnungen heller wurden und besser geheizt, konnten sich auch die wohlhabenden Bürger riesige Palmen und Gummibäume in ihre vollgestopften Repräsentationsräume stellen. Nach dem ersten Weltkrieg in den sachlichen und krisenhaften 20er Jahren wählte man eher den platzsparenden kleinen grünen Kaktus. In den 50er Jahren betrug die durchschnittliche Wohnfläche pro Person 25 qm. Wer mehr hatte, konnte nun, nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges, die Sehnsucht nach einem gepflegten Heim mit einem Gummibaum dekorieren.
Heute sind Zimmerpflanzen wieder „Trend“. Warum eigentlich? Die durchschnittliche Wohnfläche von fast 50 qm bietet Platz für Pflanzen. Erlauben wir uns damit einfach eine kleine, freundliche Nutz- losigkeit? Sind sie wieder Teil von Repräsentation? Wie auch immer - unsere Zimmerpflanzen werden regelmäßig gegossen und im Internet ausführlich diskutiert.
Höchste Zeit, sie als Kulturgut anzuerkennen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft und den Einzelnen zu reflektieren. Ich mag an dem Thema, dass es pathosfrei ist in einer Zeit voller existenzieller Fragestellungen, die mich manchmal überfordern.
Aber: auch ein Gummibaum kann durch seine schiere Größe überfordern.
„Darf man Zimmerpflanzen schneiden?“ Auf den Internetseiten für Zimmerpflanzen wird das aus- drücklich empfohlen und erlaubt.
Ganz konkret bei diesem Gummibaum aus unserer Wohnung sah es allerdings so aus: Ich durfte nicht.

Das war ein Konflikt. Die Pflanze gehört meinem Mann. Sie wurde immer größer. Er liebte es, ihr Wachstum zu begleiten. Ich wollte ihr nicht so viel Wohnraum abgeben. Mein Mann und ich einigten uns irgendwann darauf, dass er sie aus unserem kleinen Wohnzimmer in sein Arbeitszimmer räumt. Dort wurde es ziemlich eng. Vor Jahren habe ich den Fehler gemacht, eine Riesenpflanze meines Mannes, die ins Treppenhaus umgezogen war, zurückzuschneiden. Das hat unsere Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Diesen Konflikt wollte ich nicht wiederholen.
Gut, dass es die Kultur gibt.
Eine wunderbare Möglichkeit der Kunst ist es, unsere Konflikte und Widersprüche, unsere Sehnsüchte, Ängste und Aggressionen zu sublimieren und dabei zu helfen, diese auf einer symbolischen Ebene zu bearbeiten.
Die Technik des Scherenschnittes war da im Falle des Gummibaums naheliegend und hilfreich. Die heilsame Wirkung der Kunst erstaunte mich: Mir gefielen nun die Einzelteile; ich mochte die kraftvollen Formen.
Da der Gummibaum vorübergehend in mein Arbeitszimmer umzog, erlebte mein Mann sein Zimmer ohne Gummibaum als luftig und offen und ist nun bereit, sich unter Umständen von seiner geliebten Pflanze zu trennen.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Zimmerpflanze hat unsere Sichtweisen erweitert, Lösungen für unseren Konflikt eröffnet.
Sie können davon profitieren: Wenn Sie mögen, können Sie Teil des künstlerischen Prozesses sein und den Gummibaum zusammen mit einem Papierschnitt zu einem Sonderpreis erwerben. Sie haben dann Modell und Bild zusammen. Eine seltene Chance.
Natürlich dürfen Sie den Gummibaum dann schneiden. Denn: Zimmerpflanzen darf man schneiden - vorausgesetzt man ist Besitzerin oder Besitzer. Oder Sie lassen ihn weiter wachsen.

ERNST

2022

Fundobjekt aus schwarz lackiertem Metall, 23 mal 24 cm auf Plexiglas 25 mal 30 cm, Papierschnitt 5 mal 8 cm, Streutechnik mit Asche Motiv Papierschnitt: Kinderfoto meines Vaters ERNST, 1909 bis 1988
Als Betrachter:in kann man die Arbeit nicht auf einen Blick erschließen. Das Motiv ist versteckt, wie das Geißlein in der Uhr... Um das Bild des Kindes zu finden, muss man die beiden schwarzen Metalltüren des rostigen Kastens mit den unterschiedlichen Griffen vorsichtig öffnen.

Dadurch entsteht eine behutsame Annäherung. Eine größere Nähe wird durch den abwesenden Blick und die zurückhaltende Körpersprache des Kindes verhindert. Die Isolation im Schutzraum ist nicht ganz auflösbar. Die Gefühle von Traurigkeit, Verletzlichkeit und Einsamkeit bleiben bestehen. Trifft man die Arbeit mit geöffneten Türen an, kann man die Türen schließen und damit das Bild des Kindes schützen, es isolieren oder gar einsperren. Dann wird der Schutzraum zur Falle.

UNTER WASSER

2022

Das Ausstellungsformat „Laboratorium“, kurz LAB, basiert auf dem Miteinander und dem unmittelbaren Austausch der Künstler*innen und ihrer Arbeiten. Im Vordergrund steht das Experiment, das sich ausprobieren, in einem offenen Prozess in Dialog treten. Drei Kunst-Laboratorien finden in diesem Jahr in den Räumen des BBK Wiesbaden statt.

Ann Besier und Christiane Steitz eröffnen mit „UNTER WASSER“ die experimentelle Reihe in der Marcobrunner Straße. Die Eröffnung ist am Freitag 29.04.2022 um 18:30 Uhr. Die Ausstellung greift mit leicht und filigran anmutenden Arbeiten die zunehmend dringlichen Meldungen zum Wasser auf, dessen natürliche Kreisläufe bedroht sind. Die Künstlerinnen zeigen Malerei, Papierschnitte und Zeichnung, Fiktion und Pressezitate, Montage und Demontage.

Das zweite LAB „Lebensläufe“ mit Mireille Jautz und Stefan Krüger findet von 16.09. bis 28.09 statt. Bilder und Texte von und über Menschen gehen eine Wechselwirkung ein. In den Augen des Publikums entsteht ein neues Werk. Gezeigt werden Portraits und Menschenbilder in unterschiedlichen Techniken sowie gelesene und ungelesene Gedichte.

Das dritte LAB wird Freitag, den 30.9. um 18.30 eröffnet mit einer Performance. Peter Schneider aus Aachen und Ulla Reiss aus Wiesbaden experimentieren mit einem für sie neuen Medium und zeigen Videos zum Thema "Wasser" und Fotos von dem erforschenden Prozess. Mit klarem Blick auf die Probleme, ohne moraline Untertöne und ohne rosa Brille, wollen sie ihre subjektive Sicht beschreiben, humorvoll, poetisch, ironisch, schräg und skuril. Die Ausstellung endet am Sonntag, den 16.10.2022.

Der BBK-Wiesbaden ist die regionale Vertretung des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler. Der Dachverband vertritt seit 1972 parteipolitisch unabhängig die berufsständischen Interessen der freischaffenden Bildenden Künstler*innen gegenüber Politik und Verwaltung des Bundes sowie Gremien der Europäischen Union.

Bildauflösung

2022

Mein Arbeitstitel Bildauflösung bezieht sich ganz direkt auf die Veränderung des Papiers im Wasser: das Bild zerfällt, löst sich auf. Mir fällt der Moment zwischen wach sein und schlafen ein, in dem ich loslasse, schwebe, meine Konturen verliere. Mir fallen dazu Wolkenbilder ein, die sich flüchtig verändern, bis sie ein neues Bild formen, vielleicht auch jede Bedeutung verlieren oder sogar ganz verschwinden.

Mein Ausgangsmotiv ist eine Fotografie, die ich auf Whatsapp erhalten habe. Die Tuschezeichnung hat es in Linien übersetzt, der Papierschnitt hat es prägnant aber verletzlicher gemacht. Der Veränderungsprozess wurde fotografiert und in eine digitale Animation umgesetzt. Das Motiv wird im Wasser in eine neue Linienform verwandelt.

Kunst:Geschichte der Lisa Kümmel

2022

Kunst:Geschichte der Lisa Kümmel
"In der Marcobrunnerstraße 3 hatte Lisa Kümmel ihr Atelier. Hier nutzte sie die knappe Zeit zwischen der Schreinerei der Eltern und ihrer Arbeit mit und für Jawlensky. Die Station 24 des Jawlensky-Pfades weist darauf hin.
Ihr Name ist fest mit ihrer Rolle als ergebene Helferin Jawlenskys verbunden. Aber wie so oft in der Geschichte solcher Arbeits-Partnerschaften wird vermutet, dass viele seiner Arbeiten auf ihre Anregungen zurück gehen, oder sogar aus ihrer Hand stammen. Immerhin war sie nicht nur eine exquisit ausgebildete Künstlerin, sondern kam auch aus einem erfolgreichen Geschäftshaushalt, den ihre Mutter wie alle Handwerkergattinnen wirtschaftlich und organisatorisch führte.
Ein Fund aus dem Keller ihres Ateliers in der Marcobrunnerstrasse 3 stützt nun diese Vermutung. Diese Kleinskulptur, das Vorbild für eines von Jawlenskys Stilleben, stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von Lisa Kümmels Hand. Genial, dass nicht nur die Komposition, sondern auch die Großzügigkeit des Gemäldes schon in der Gestaltung der Kleinskulptur vorbereitet wurde. Sie wird in der Ausstellung WIR ZWEI erstmalig am Ort ihrer Entstehung gezeigt.
Bisher ging die Forschung davon aus, dass Naturblumen als Motiv dienten. Immerhin wird im Titel die Vase auffallend betont. Die grobe, großzügige Malweise des Jawlensky-Bildes kann nun in neuem Licht gesehen werden. Es wird deutlich, dass die Gestaltung des „Blumenarrangements“ das Gemälde maßgeblich prägte.
Möglicherweise werden auch für andere „Blumen“stilleben solche Konstruktionen von Lisa Kümmels Hand gefunden werden, die die Abstraktion in die Gestaltung des Motivs vorverlegt. Die Aufbewahrung des artifiziellen Blumenarrangements zusammen mit dem stark genutzten Malkasten der Lisa Kümmel lässt vermuten, dass dieser im Hintergrund von Jawlenskys Bild angedeutet ist.

Wir können das als Hinweis darauf verstehen, wie hoch Jawlensky die Malerei seiner Kollegin und Geschäftspartnerin geschätzt hat. Eine weitergehende Hypothese geht davon aus, dass Lisa Kümmel selbst das Blumenstilleben gemalt hat. Die Vermarktung war unter Jawlenskys Namen so viel leichter. Mit seinem Lebenslauf und seinem Auftreten passte er so gut in die Wiesbadener Gesellschaft. Wer hätte schon die Arbeit einer jungen Frau gekauft? Mit diesem banalen Vor- und Nachnamen. Und dann noch mit einem typisch weiblichen Blumenmotiv. Und die Malerei fiel ihr so leicht - eine ideale Nutzung ihrer künstlerischen und merkantilen Fähigkeiten. Die Rolle der harmlos-freundlichen Assistentin bot einen diskreten Schutz. Ob diese Art der Zusammenarbeit auf die Idee von A.J. oder L.K. zurückgeht, wissen wir nicht. A.J. jedenfalls konnte dadurch trotz fortschreitender Krankheit seine Familie ernähren. Wie viele Werke Lisa Kümmels fälschlich Jawlensky zugeschrieben werden, wissen wir nicht.
Nun endlich nach Jahrzehnten der Fremdnutzung sind die Räume Marcobrunnerstrasse 3 wieder in Künstlerinnenhand. Seit zwei Jahren sind sie die Heimat des BBK-Wiesbaden, Bund Bildender Künstlerinnen (Dem Zeitgeist folgend, werden auch Männer aufgenommen, sofern sie den hohen Qualitätsstandards genügen).
Im Gedenken an Lisa Kümmels Leben und Werk wird heute der Bund Bildender Künstlerinnen vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden am Ort von Lisas Schaffen gefördert. So kann der Zwiespalt zwischen dem traditionell weiblichen Bemühen um das Wohlergehen der Männer und eigenen Zielen, Risiken und hoffentlich auch Erfolgen immer wieder neu entschieden und erfunden werden. Dafür bin ich sehr dankbar."

Aqua

2022

Walkmühle - Die Kunst zu schenken

2021

Zwischenräume

Ausstellung 10.08. bis 31.09.2021
Arno 1, Gabriella Riccardi, Wilhelmstraße 58, 65183 Wiesbaden
2021

Die luftigen Arbeiten bilden leichte, transparente Netze
Die Zwischenräume sind genauso wichtig, wie die feinen Stege. Wir sehen gleichzeitig das Papierobjekt und den Raum dahinter. Die meisten Arbeiten schweben oder hängen - zwischen Wand und Raum, zwischen Himmel und Erde.
Landschaftsmotiv
Für diese Serie habe ich ein Motiv fotografiert, das Foto projiziert, die Projektion gezeichnet, die Zeichnung geschnitten, den Papierschnitt gefärbt. Jeder dieser Schritte verändert das Ausgangsmotiv. Alle zusammen führen sie zu netzartigen Strukturen aus leichtem, verletzbarem Papier, das sich wellt und zu einem Raumobjekt wird.

Tageswege
Manchmal zeichne ich am Abend mit geschlossenen Augen die Wege, die ich an diesem Tag zurückgelegt habe. Jeder Tag hat eine eigene Struktur, eine eigene Dichte und Durchlässigkeit. In der Rückschau bleibt nur dieses Gerüst, das unabhängig wird von der Ausgangssituation.
Bewegungen
Die weichen Formen entstanden aus der Darstellung von Körperbewegungen. Sie wurden zu einem spielerischen plastischen Gebilde.

Zwischenräume

2020

Die Ausstellung bei Valora-Consulting ist eine wunderbare Möglichkeit, 4 prächtige Räume mit den eigenen Arbeiten zu verbinden.

Die Begrenzung der Besucherzahlen führte zu vielen Einzel- und Paarbesuchen mit intensiven Gesprächen.

CROSSROADS

Seit 2019 haben sich Künstler*innen aus Kfar-Saba/Israel, Mülheim Ruhr und Wiesbaden zu einer gemeinsamen Ausstellung der Partnerstädte zusammengefunden. In einer gemeinsamen Wanderausstellung werden die unterschiedlichen Herangehensweisen an das verbindende Thema zusammengeführt.

Die Ausstellungseröffnung im Rathaus Wiesbaden ist für den 10.07. 21 um 17:00 geplant. Meine Arbeiten stammen aus der Serie „Vaterland“ und zeigen Menschen aus verschiedenen Ländern, die sich in existenziellen Notsituationen auf den Weg machen.

Tagesrest

Bodenarbeit, Papierschnitt und Kissen
2020

Die Arbeit besteht aus einem großen Papierschnitt aus Kraftpapier, das auf einer Seite schwarz gefärbt ist. Das Papier rollt sich leicht ein. Es gibt nur vage Formen, die liegen, vielleicht kriechen, sich einrollen und vielleicht bewegen. Die Plastizität wird durch ein kleines untergelegtes Kissen verstärkt. Das Kissen ist nicht bezogen, es verstärkt die plastische Qualität der Papier-Arbeit ohne sie zu überhöhen. Der Boden ist kein bequemer Ort. Das Ausgangsmotiv bilden meine am Abend auf den Boden geworfenen Kleidungsstücke, meine zivilisatorische Hülle, die dort zu einem amorphen Haufen wird. Meine Tagesform sackt zusammen und bleibt als Tagesrest wie ein schlafender Hund vor meinem Bett liegen.

Er erwartet mich dort am nächsten Morgen, wo ich ihn aussortiere, neu strukturiere und mit meinem Körper und meinem neuen Tagesgeschäft verbinde. Durch die Reduktion auf schwarze Linien verlieren die Kleidungsstücke ihre Materialität, ihre Funktion, ihren Zeichencharakter und alle die Besonderheiten, die mir tagsüber wichtig sind. Der Titel „Tagesrest“ geht von dem ganz realen Kleiderberg aus, bezieht sich aber auch auf die Traumdeutung, in der ganz unterschiedliche Tagesreste in neuem Zusammenhang in den Träumen auftauchen.

Entwurf Mahnmal 19. Februar 2020

2020

Nach der Tat vom 19. Februar habe ich ein Zeitungsfoto aufgehoben, das mich sehr berührt hat. Irgendwann wollte ich daran anknüpfen. Die Ausschreibung der Stadt Hanau gab mir die Gelegenheit, eine konkreten Gestaltung für meine Position zu suchen. Ich möchte, dass das Mahnmal in Verbindung zur Umgebung wahrgenommen wird, statt den Betrachter dazu zu bewegen, sich von der Alltagsrealität abzuwenden. Ich möchte, dass Licht in der Gestaltung dieses düsteren Themas eine Rolle spielt. Ich will erreichen, dass die Opfer in einer verletzlichen Weise präsent werden. Mir ist wichtig, dass die Angehörigen und ihr Leid erlebbar sind. Ich möchte erreichen, dass ein emotionaler Bezug der BetrachterInnen zu den Angehörigen und ihren Gefühlen möglich ist. Ich will in der Gestaltung einen deutlichen Unterschied zwischen Angehörigen und Opfern machen.

Ich suche nach einer Möglichkeit, dass wir dieser extrem destruktiven Tat und ihren Folgen begegnen, und trotzdem die Begegnung als Gedenken, Trost und als Quelle für neue Perspektiven aushalten können. Ich suche einen Weg, die monumentale Wucht der Ereignisse nicht zu leugnen, sie jedoch nicht als Konfrontation zu gestalten. Ich möchte eine vorsichtige Nähe, Zartheit, die Akzeptanz von Zerbrechlichkeit ermöglichen. Im Prozess der Gestaltung tauchten mit jeder neuen Klärung weitere ästhetische, inhaltliche und technische Fragestellungen auf. Mehrmals hatte ich das Gefühl, eine Lösung gefunden zu haben, die ich dann wieder verwarf.

Walkmühle - Die Kunst zu schenken

2020

Kalender 2023

2022

FARBENFREUnDE - Ausstellung 2021

2021

Kalender 2022

2021

FARBENFREUnDE - Ausstellung 2020

2020

Kalender 2021

2020

FARBENFREUnDE, Malgruppe der Selbsthilfe der Aphasiker

2015
Presse

Wohnungsausstellung der Aphasiker

2017

Ausstellung im Amt für soziale Arbeit

2019
Flyer

Kalender der FARBENFREUnDE

2019

Kalender der FARBENFREUnDE
Malgruppe der Selbsthilfegruppen der Aphasiker Mainz und Wiesbaden.
Begleitung: Christiane Steitz

Kinder an der Naht

2017

Geteilte Träume, Schutzdecke aus Stoffcollage
ein Kunst- und Nähprojekt mit Kindern der Deutsch-Intensiv-Klasse der Riehlschule in Wiesbaden in Zusammenarbeit mit Anja van der Horst im Auftrag von Be-welcome- das EVIM Patenprogramm

Neu im BBK

2017
Flyer/Presse

Neu im BBK
Gemeinschaftsausstellung im Rathaus Wiesbaden mit Regine Fürst, Iris Lehnhardt und Christiane Steitz

HIMMEL und HIMMEL

2016
Flyer/Presse

HIMMEL + HIMMEL
Ein interkulturelles Projekt mit Eva Giovannini und Zohra Noori
Unser Thema ist nicht HIMMEL und HÖLLE, sondern HIMMEL + HIMMEL. Es geht von einer Wahrnehmung aus, die alle Menschen der Welt teilen und die mit gemeinsamen und mit individuellen Phantasien besetzt ist. HIMMEL wird verbunden mit höheren Mächten, die nicht immer, aber manchmal wohlgesonnen sind. Es wird auch mit Hoffnung und mit Sehnsucht verbunden.

Jeder hat seinen eigenen Himmel und wir alle haben einen gemeinsamen Himmel. In unserer Himmels-Montage bleiben die Einzelwerke sichtbar und bilden den gemeinsamen Himmel.
Ich stelle mir vor, dass jeder sein Stück Himmel erlebt und dass wir immer wieder unsere Vorstellungen zu einem gemeinsamen Ganzen zusammentragen.

Annäherungen

2014
Flyer/Presse

Augenblicke

2015
Presse

Eine wundersame Verbindung

GRUPPE DISKURS
2018
Presse

Eine wundersame Verbindung
Ausstellung der Gruppe DISKURS
Wir begegnen uns jeden Dienstag und arbeiten nebeneinander und miteinander. In der Begegnung erleben wir unsere Unterschiedlichkeit. Als einzelne nehmen wir wahr, dass der/die andere etwas sieht und kann, was ich nicht sehe oder kann, dass die individuellen Arbeiten unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Im gemeinsamen Tun beeinflussen wir uns dennoch gegenseitig, probieren Neues aus. Die Einzelarbeiten werden im Diskurs gesichtet und es wird entschieden, ob an einem Bild weiter gearbeitet werden soll oder ob es als „fertiges“ Produkt für eine mögliche Kombination mit Arbeiten anderer zur Seite gelegt wird.

Im folgenden Prozess der Montage unserer Bilder findet ein weiterer Gruppenprozess statt. Wir machen als einzelne Vorschläge für bestimmte Bildkombinationen. Dabei entdecken wir überraschende Kombinationen. Die Einzelarbeiten treten in einen Dialog, eine Wechselwirkung. Sie verändern sich. Etwas Neues, Spannungsreiches entsteht, das uns immer wieder überrascht. Wir verändern, kombinieren neu, bis schließlich in der Gruppe Übereinstimmung über die Zusammenfügung, die beste Kombination unserer individuellen Bilder besteht. Die Ergebnisse sind in ab dem 28.4. in der Galerie H22 zu sehen.

Diskurs

seit 2000
Flyer/Presse