Entwurf Mahnmal 19. Februar 2020
2020
Nach der Tat vom 19. Februar habe ich ein Zeitungsfoto aufgehoben, das mich sehr berührt hat. Irgendwann wollte ich daran anknüpfen. Die Ausschreibung der Stadt Hanau gab mir die Gelegenheit, eine konkreten Gestaltung für meine Position zu suchen. Ich möchte, dass das Mahnmal in Verbindung zur Umgebung wahrgenommen wird, statt den Betrachter dazu zu bewegen, sich von der Alltagsrealität abzuwenden. Ich möchte, dass Licht in der Gestaltung dieses düsteren Themas eine Rolle spielt. Ich will erreichen, dass die Opfer in einer verletzlichen Weise präsent werden. Mir ist wichtig, dass die Angehörigen und ihr Leid erlebbar sind. Ich möchte erreichen, dass ein emotionaler Bezug der BetrachterInnen zu den Angehörigen und ihren Gefühlen möglich ist. Ich will in der Gestaltung einen deutlichen Unterschied zwischen Angehörigen und Opfern machen.
Ich suche nach einer Möglichkeit, dass wir dieser extrem destruktiven Tat und ihren Folgen begegnen, und trotzdem die Begegnung als Gedenken, Trost und als Quelle für neue Perspektiven aushalten können. Ich suche einen Weg, die monumentale Wucht der Ereignisse nicht zu leugnen, sie jedoch nicht als Konfrontation zu gestalten. Ich möchte eine vorsichtige Nähe, Zartheit, die Akzeptanz von Zerbrechlichkeit ermöglichen. Im Prozess der Gestaltung tauchten mit jeder neuen Klärung weitere ästhetische, inhaltliche und technische Fragestellungen auf. Mehrmals hatte ich das Gefühl, eine Lösung gefunden zu haben, die ich dann wieder verwarf.













