von wegen

2017

„von wegen“ nennen die drei Wiesbadener Künstler ihre Ausstellung mehrdeutig: Christiane Steitz, Harald Pulch und Konrad Schmidt haben sich auf unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Materialien dem Thema genähert. Auf dem Weg sein, unterwegs sein, einen Weg finden und seinen Weg machen: Das kann hier sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne betrachtet werden. Christiane Steitz hat Scherenschnitte angefertigt, deren Grundlage Fotos flüchtender Menschen sind. Sie hat aktuelle Pressefotos mit historischem Bildmaterial kombiniert und auch mit Zeichnungen der von ihr betreuten afghanischen Familie Noori. Entstanden sind filigrane, kontrastreiche Bilder, die die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz mit künstlerischen Mitteln wirkungsvoll verdeutlichen.

Harald Pulch hat mit akribischem Blick für Details und Strukturen Wegmarken und Straßenmarkierungen in verfremdender Vergrößerung fotografiert. Verwitterter Asphalt und abblätternde Farben erhalten dadurch verblüffende grafische Wirkungen. Konrad Schmidt schließlich hat sich von Hölzern aus der Natur inspirieren lassen. Er baut „Wanderstöcke“, indem er Äste beklebt, schnitzt, zusammensteckt oder die im Holz enthaltenen Fraßgänge von Insekten als künstlerisches Merkmal benutzt. Diese Fraßwege kombiniert Schmidt mit Landkarten, Stadt- und Straßenplänen und macht das Thema „Weg“ so zu einem tatsächlich „artenübergreifenden“ Symbol. Die drei gut befreundeten und sich gegenseitig inspirierenden Künstler realisieren ihre erste gemeinsame Ausstellung im KulturForum Hattersheim in der „Galerie im Nassauer Hof“

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