Geburtstagsgäste

2009

Mit den Scherenschnitten begann ich nach dem Fest zu meinem 60. Geburtstag. Ich hatte Fotos meiner Gäste vergrößert, die zeigten, an welcher Stelle unsere Biografien sich berührten. Ich hatte das Gefühl, auf eine Sammlung voller kostbarer Momente zurückzublicken, die ich in ihrer Vergänglichkeit akzeptieren wollte, die ich aber gleichzeitig in irgendeiner Weise durchdringen wollte. In meinem Beruf hatte ich trainiert, Gemälde und Fotos zu analysieren und nun erschienen mir meine eigenen Familienfotos nicht nur als Erinnerung an schöne Augenblicke, sondern auch als Bilder, in denen die folgenden Beziehungen schon enthalten waren.

Im Rückblick auf immerhin 6 Jahrzehnte meines Lebens suchte ich nach einer diffusen Form von Essenz und fand sie darin, dass ich die Fotos meiner Lieben auf Tuschelinien reduzierte, ausschnitt und mit Farbcollagen kombinierte. Das Ergebnis waren Blätter, die mich an die Rippen vergangener Magnolienblätter erinnerten, die die Struktur sehr deutlich wiedergeben, obwohl der lebendige Moment vergangen ist.

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